Risikominimierung im Depot: So kann man die Volatilität einschränken

Für viele ist der Einstieg in die Welt der Börse mit Unsicherheiten verbunden – insbesondere, wenn die Kurse stark schwanken. Diese Schwankungsbreite wird als Volatilität bezeichnet und stellt ein wesentliches Risiko dar. Doch es gibt klare und bewährte Strategien, um dieses Risiko zu minimieren.

1. Diversifikation: Das Fundament jeder Anlagestrategie

Die einfachste und effektivste Methode zur Risikominimierung ist die Streuung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen und Regionen. Statt also nur auf Wertpapiere einer bestimmten Assetklasse, Region oder Branche zu setzen, ist die möglichste breite Aufteilung des Vermögens der beste Risikopuffer.

Auch unterschiedliche Branchen sollten berücksichtigt werden. So reagieren Technologie- und Konsumgüteraktien oft unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen.

2. ETFs und Fonds statt Einzelaktien

Gerade für Einsteiger bieten Exchange Traded Funds (ETFs) eine gute Möglichkeit, breit gestreut und kostengünstig zu investieren. Ein ETF auf den FTSE All World beispielsweise enthält über 3.500 Unternehmen aus rund 48 Industrieländern. So sinkt das Risiko einzelner Kursausreißer deutlich.

Aktive Fonds können ebenfalls eine Option sein, insbesondere wenn das Risikomanagement vom Fondsmanagement übernommen wird – allerdings sind hier die Gebühren in der Regel höher.

3. Defensive Werte und Anleihen beimischen

Weniger schwankungsanfällig sind sogenannte defensive Aktien (z. B. aus den Bereichen Gesundheit, Nahrungsmittel oder Versorger). Diese Unternehmen haben stabile Geschäftsmodelle, die auch in Krisenzeiten bestehen können.

Anleihen – insbesondere Staatsanleihen solider Länder oder Unternehmensanleihen guter Bonität – gelten als risikoärmer als Aktien und können die Gesamtvolatilität im Depot spürbar senken.

4. Sparpläne nutzen: Durchschnittskosteneffekt ausnutzen

Ein monatlicher Sparplan, z. B. auf einen ETF, ermöglicht es, regelmäßig und automatisch zu investieren – unabhängig vom aktuellen Kursniveau. Dadurch profitieren Anleger vom sogenannten Cost-Averaging-Effekt: Bei fallenden Kursen kauft man mehr Anteile, bei steigenden Kursen weniger. Auf lange Sicht kann das zu einem besseren Durchschnittspreis führen und das Risiko reduzieren, zum „falschen Zeitpunkt“ alles zu investieren.

5. Risikoprofil kennen und Strategie anpassen

Vor jedem Investment sollte man sich die Frage stellen: Wie viel Schwankung kann ich emotional und finanziell verkraften? Wer nachts nicht schlafen kann, wenn der Depotwert um 5 % fällt, sollte eher konservativ investieren. Je länger man bereits an der Börse aktiv desto, desto öfter hat bereits größe volatile Abschnitte erlebt und desto gelassener geht man das Thema an. Während der Schwankungen im April 2025 ging mein Hauptdepot um über 18 % runter und trotzdem hat es mich kalt gelassen.

Eine gängige Faustregel lautet: Je näher der Anlagehorizont, desto geringer sollte der Aktienanteil sein. Für langfristige Ziele wie Altersvorsorge kann ein höherer Aktienanteil sinnvoll sein, während bei mittelfristigen Zielen (z. B. Immobilienkauf) sicherere Anlagen überwiegen sollten.

Noch mehr Infos zum Thema Risikomanagement gibt es hier zum Nachlesen.

6. Regelmäßige Überprüfung und Rebalancing

Auch ein einmal gut strukturiertes Depot kann durch Marktbewegungen aus dem Gleichgewicht geraten. Eine jährliche Überprüfung der Gewichtung und ein mögliches Rebalancing (Zurücksetzen auf die ursprüngliche Aufteilung) helfen dabei, das Risiko im gewünschten Rahmen zu halten.

Fazit:

Volatilität lässt sich nicht vollständig vermeiden – sie ist ein natürlicher Bestandteil des Kapitalmarkts. Aber durch Diversifikation, einen disziplinierten Anlageplan und die Wahl geeigneter Anlageinstrumente kann man Risiken sinnvoll begrenzen. Wer sich eine klare Strategie zurechtlegt und langfristig denkt, hat gute Chancen, auch turbulente Marktphasen erfolgreich zu überstehen.