Mehr als nur Kursentwicklungen: Währungsschwankungen und Dividenden im Fokus behalten

Wenn es um die Entwicklung von Wertpapieren geht, schauen viele Anleger nur auf die reine Kursentwicklung. Das mag in vielen Fällen ausreichend sein, doch nicht immer ist das wirklich so.

Sehr häufig schütten Aktien, aber auch ETF und Fonds, Dividende aus. Der Anleger wird damit direkt am Unternehmensgewinn beteiligt. Manch einer mag drüber lächeln, wenn mal wieder 8 oder 10 € Dividende gutgeschrieben wurden. Das Lachen hört in dem Moment auf wo man die zahlreichen einzelnen Dividendenzahlungen eines Jahres mal aufsummiert. Bei mir ist das inzwischen ein mittlerer dreistelliger Eurobetrag, der so aufs Konto gelangt. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Dividendenzahlung sogar steuerfrei! Andererseits kann Quellensteuer anfallen, bis zu 35 %, wenn die Dividendenzahlungen aus dem Ausland kommen. So ergeht es mir leider jährlich wenn der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Dividende ausschüttet. Mit etwas bürokratischem Aufwand kann man sich übrigens auch einen Teil dieser einbehaltenen Quellensteuer zurückholen. Das kann sich durchaus lohnen.

Bleiben wir aber mal bei meinem Beispiel mit der Stadler-Aktie.

Als ich die Aktie kaufte, betrug der Kaufkurs je Aktie 43,9605 CHF. Da waren Kaufkosten mit eingerechnet. Aktuell, als dieser Beitrag entsteht, steht der Kurs bei 40,389 CHF. Das ergibt eine Differenz von 3,5715 CHF je Aktie. Trotzdem bin ich mit dem Aktienpaket im Plus. Wie das geht? Nun, zum einen kommen da die o.g. Dividenden mit drauf. Und dann ist in jenem noch etwas anderes behilflich: die Kursschwankungen zwischen CHF und €. Aktuell werden ca. 76,8 % der Verluste durch die Kursentwicklung wieder glatt gemacht durch die unterschiedlichen Wechselkurse am Kauftag der Aktien und aktuell beim Schreiben des Artikels. Den Rest des Verlustes gleiche ich durch die gezahlten Dividenden, abzüglich der 35 % Quellensteuer, locker wieder aus und wäre somit, bei einem aktuellen Verkauf des Aktienpaketes insgesamt dennoch wieder im Plus.

Das geht übrigens nicht immer so: bei einer anderen, in US-Dollar gelisteten, Aktie, habe ich durch die Währungsschwankungen einen kleinen Verlust gemacht. Da die Währungen ständig schwanken, kann sich der Verlust dort durchaus ausweiten oder irgendwann sogar zu einem Gewinn werden. Bei der o.g. Stadler-Aktie ist der aktuelle Gewinn durch Währungsschwankungen auch nicht auf alle Ewigkeiten in Stein gemeißelt.

Dennoch zeigt dieser Fall sehr deutlich, daß man nicht nur stur auf die Kursentwicklung schauen sollte, sondern auch Dividendenzahlungen und etwaige Wechselkursschwankungen nicht aus den Augen verlieren sollte. Mit etwas Glück kann man so gleich dreifach mit einem Wertpapier Geld verdienen.